Richard-Strauss-Wettbewerb 2024

Beim Wettbewerb ist die Vervollständigung des Fragments eines Klavierliedes von Richard Strauss gewünscht. Grundlage hierfür bildet der originale Entwurf des unvollendet gebliebenen Liedes »Nacht« (AV 303) aus einem der Skizzenbücher des Komponisten (siehe Anlage). Der Wettbewerb wird im Rahmen einer Zusammenarbeit der Gesellschaft für Musiktheorie mit den Richard-Strauss-Tagen ausgeschrieben.

Über die anonymisierten Einreichungen entscheidet eine Fachjury. Bis zu zwei Siegerbeiträge werden im Rahmen der Richard-Strauss-Tage 2024 (Anfang Juni 2024) in Garmisch-Partenkirchen von einem renommierten Liedduo öffentlich aufgeführt.

Voraussetzungen

  • Zur Teilnahme sind alle Personen (Studierende und professionelle Musikschaffende) jeder Nationalität und ohne Altersbeschränkung eingeladen, die einen spezialisierten Beitrag leisten können.
    (Im Gegensatz zu den sonst üblichen Regularien des GMTH-Wettbewerbs können in dieser Kategorie alle Personen, auch höheren Alters und mit Festanstellung an einer Musikhochschule, teilnehmen.)

  • Gewünscht wird ein an die Stilistik von Richard Strauss gebundenes durchkomponiertes Lied »Nacht« (Text: Hermann Hesse) für Sopran mit Klavierbegleitung, welchem die o.g. unvollendete Skizze zugrunde liegt: Einen Scan der Skizze können Sie hier herunterladen.

  • Die Teilnehmenden verpflichten sich, bei Aufführung/Publikation ihres Werks stets den Kontext als Teilnahmebeitrag »im Rahmen des künstlerischen Wettbewerbs der Richard-Strauss-Tage und der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) 2024« zu zeigen.

Teilnahme, Preise und Aufführungen

Teilnehmen können alle Personen jeden Alters und jeder Nationalität, die einen spezialisierten, stilgebundenen Beitrag leisten können.

Es steht ein Preisgeld in Höhe von EUR 1000,- zur Verfügung (gestiftet von der Prof. Ernst und Liselotte Heck Stiftung).

Prämierte Beiträge werden im Rahmen der Richard-Strauss-Tage 2024 (voraussichtlich am 2. Juni 2024) in Garmisch-Partenkirchen aufgeführt.

Liedtext

Mit Dämmerung und Amselschlag
Kommt aus den Tälern her die Nacht.
Die Schwalben ruhn, der lange Tag
Hat auch die Schwalben müd gemacht.

Durchs Fenster mit verhaltenem Klang
Geht meiner Geige müder Strich.
Verstehst du, schöne Nacht, den Sang –
Mein altes Lied, mein Lied an dich?

Ein kühles Rauschen kommt vom Wald,
Daß mir das Herz erschauernd lacht,
Und leis mit freundlicher Gewalt
Besiegt mich Schlummer, Traum und Nacht.

(Hermann Hesse)

Einreichung

Bei Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an die unten genannte Adresse. Einreichung von Partituren bis zum 31. März 2024 ausschließlich im PDF-Format per E-Mail an:

kuenstlerischer-wettbewerb@gmth.de

Die Partituren dürfen keinen Hinweis auf Ihre Person enthalten, weil sie anonymisiert an die Jury weitergereicht werden sollen. Ihr Name und Ihre Kontaktdaten sind im Begleitschreiben mitzuteilen.

Wettbewerbsleitung und Jury

Wettbewerbsleitung:

Dr. Dominik Šedivý (RSI/RST), Prof. Dr. Juliane Brandes (GMTH), Marcus Aydintan (GMTH)

Jury:

Carson Becke
Prof. Dr. Manolis Vlitakis
Prof. em. Helmut Deutsch
Dr. Dominik Šedivý
Prof. Dr. Kilian Sprau
Klemens Vereno

Erläuterungen

Zum Einstieg in das Projekt mögen die nachfolgenden Erläuterungen dienen:

  • Strauss notierte seine Ideen in seinen Skizzenbüchern oft »rückläufig«: er begann an einem freien Platz zu schreiben und notierte dann auf der vorherigen Seite weiter. Im vorliegenden Fall ist davon auszugehen, dass Strauss auf der rechten Seite (S. 17, untere Seitenhälfte, »Dämmerung«) zu schreiben begann und seine Skizze auf der linken Seite (S. 17, untere Seitenhälfte) fortsetzte.

  • Die obere Akkolade auf Seite 16 sowie der mit Bleistift verfasste und mit »Allegro« überschriebene Gedanke auf Seite 17 sind nicht Teil der vorliegenden Liedskizze.

  • Transkription auf Seite 17: »Allegro« | »2. Strophe« | »Dämmerung« | »Amsel« | »Die Schwalben sind müde, später als Geigenmotiv u. in der 3. Strophe dissonierend«

  • Da es sich um eine Skizze handelt, ist der Notentext nicht zwingend notengetreu als Grundlage für die Liedkomposition zu übernehmen.

  • Informationen zum Werk: Die Skizzen legen nahe, dass das vorliegende Lied in engem zeitlichen und thematischen Zusammenhang mit den Hesse-Vertonungen aus Vier letzte Lieder steht.

  • Literatur: Willi Schuh, »Unvollendete Spätwerke von Richard Strauss«, in: Schweizerische Musikzeitung 90. Jhrg., Nr. 8/9, Zürich 1950, S. 399.


In Kooperation mit: