Kaiser, Ulrich (2025), »Helene Fischer, W. A. Mozart und die Subdominante im 5. Takt. Oder: Musikalische Analyse als Spiegel für Vorurteile in der Musikwissenschaft.«, in: Tonsysteme und Stimmungen. 21. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie Basel 2021 (GMTH Proceedings 2021), hg. von Moritz Heffter, Johannes Menke, Florian Vogt und Caspar Johannes Walter, 255‒294. https://doi.org/10.31751/p.334
eingereicht / submitted: 03/01/2023
angenommen / accepted: 03/07/2023
veröffentlicht (Onlineausgabe) / first published (online edition): 01/09/2025
zuletzt geändert / last updated: 05/09/2025

Helene Fischer, W. A. Mozart und die Subdominante im 5. Takt

Oder: Musikalische Analyse als Spiegel für Vorurteile in der Musikwissenschaft.

Ulrich Kaiser

Der folgende Beitrag wurde initiiert durch ein Referat auf dem 21. Kongress der GMTH in Basel mit dem Titel »Was passiert im 5. Takt«, in dem es um Strukturbeobachtungen zu Songs ging, die durch Helene Fischer und Beatrice Egli bekannt geworden sind. Die Beobachtungen bestanden darin, dass metaphorisch gesprochen in der Mitte von Takt-gruppen dieser Musik – also beispielsweise im fünften Takt achttaktiger Einheiten – sehr häufig eine Subdominante erklingt. Überlegungen zur Formfunktion dieser Subdominante führten zur Melodiegestaltung und an dieser Stelle gerieten strukturelle Ähnlichkeit zwischen der untersuchten Schlagermusik und der Musik W. A. Mozarts in den Blick. Die unterschiedlichen Bewertungen von Schlagermusik auf der einen Seite und der Musik Mozarts auf der anderen sind geeignet, ästhetische Standpunkte der Analysierenden zu reflektieren.

The following contribution was initiated by a presentation at the 21st Congress of the GMTH in Basel entitled »What happens in the 5th bar?«, which dealt with structural observations on songs made famous by Helene Fischer and Be-atrice Egli. The observations centered around the fact that, metaphorically speaking, in the middle of bar groups of this music, – for example, in the fifth bar of eight-bar units – a subdominant is heard very often. Considerations of the formal function of this subdominant led to the melodic design, and at this point structural similarities between the Schlagermusik studied and the music of W. A. Mozart came into view. The different evaluations of Schlagermusik on the one hand and Mozart's music on the other are suitable for reflecting the aesthetic standpoints of the analysers.

Schlagworte/Keywords: Analyse; comparative music analysis; Helene Fischer; hit songs; Mozart; Schlager Musik

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