GMTH Proceedings 2021
Tonsysteme und Stimmungen
https://doi.org/10.31751/p.v.13
Autorinnen und Autoren
Jörn Arnecke, geboren 1973 in Hameln, ist Professor für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und leitet dort seit 2009 das Zentrum für Musiktheorie. Von 2014 bis 2016 war er Jury-Vorsitzender beim Künstlerischen Wettbewerb der GMTH. Er studierte Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und am Pariser Conservatoire National Supérieur. Neben musiktheoretischen Publikationen von Dufay bis Lachenmann ist er auch als Komponist hervorgetreten, u.a. durch Musiktheater-Werke im Auftrag der Hamburgischen Staatsoper (2003, 2005), der RuhrTriennale (2007), der Deutschen Oper am Rhein (2015) und des Kunstfestes Weimar (2022). In seiner Lehre verbindet er eine historisch orientierte Musiktheorie mit kompositorischen Ansätzen und digitalen Werkzeugen.
Roman Brotbeck (*1954) Musikwissenschaftler und Forscher mit speziellen Interessen für Mikrointervalle, neue Tonsysteme, Musik während des Dritten Reiches und Verbindungen von Musik und Literatur. Von 1999 bis 2014 verschiedene Leitungsfunktionen an der Hochschule der Künste Bern (HKB), zuletzt als Gründer der GSA (heute SINTA), des ersten Promotionsprogramms für die Künste der Schweiz. Leiter zahlreicher Forschungsprojekte an der HKB, zuletzt «In hommage from the multitude». Positionen nicht-äquidistanter Mikrotonmusik des 20. und 21. Jahrhunderts (2018–2023).
Neuere Veröffentlichungen in Auswahl: «Dialogue à plusieurs. Jacques Wildbergers Erkundungen im Sechsteltonraum», in: Michael Kunkel (Hg.), Das linke Ohr. Der Komponist Jacques Wildberger, Büdingen 2021, 473–488; Töne und Schälle. Robert Walser Vertonungen 1912–2021, München 2022; «Der Instru-Mentalist. Heinz Holligers 'anderes' Soloinstrument - die Geige», in: Ulrich Tadday (Hg.), Heinz Holliger, Musik-Konzepte, Heft 196/167 (April 2022), München, 7–27.
Michalis Cholevas is a Greek multi-instrumentalist, composer and educator performing on Tarhu, Ney, Saz and Yayli Tanbur.
He followed studies on Byzantine, Western Classical, Jazz and Eastern Mediterranean music traditions. He has collaborated with several artists including Unesco Artist for Peace Kudsi Ergüner, Angelo Badalamenti, Apollo Musagette Quartet, Brussels Philharmonic Orchestra, Louisiana Red and Bear McCreary.
He holds a Bachelor's Degree in Natural Sciences which was followed by Master studies in advanced Theoretical Physics in the field of Quantum Optics from the University of Crete. He graduated from the Master program of Music Performance at Codarts Rotterdam in 2009 under the prestigious Dutch Ministry of Education HSP excellence scholarship and holds a PhD from the University of Macedonia in Music theory and analysis under the title: Makampedia: from taksim mastery to makam theory.
Since 2009, he is teaching at Codarts, University for the Arts, Rotterdam, where he held the position of the Head of the Turkish Department from 2011-2014.
michalischolevas.com | makampedia.com
Michael R. Dodds is Professor of Music History at the University of North Carolina School of the Arts. His recently released From Modes to Keys in Early Modern Music Theory (Oxford University Press, 2024) proposes a model for change in modal theory between the 16th and 18th centuries, with emphasis on the rise of circular conceptualizations of tonal space and music’s relation to spatial scientific disciplines. Its twin, The Organ in Baroque Office Liturgy (OUP, forthcoming), considers the transition from modes to keys in the realm of musical practice, exploring two large repertories of modally ordered cycles: Italian vocal polyphony for the Divine Office and keyboard cycles from across Western Europe. His research into the history of music theory, liturgical practice, and musical iconography has been funded by multiple fellowships, including Fulbright, National Endowment for the Humanities, and Yale Institute of Sacred Music. Numerous articles on how Baroque musicians conceptualized tonal space have appeared in publications including Journal of Musicology and Journal of Seventeenth Century Music. His story as a composer is the subject of the award-winning 2023 documentary by Bonnemaison, Blessed Unrest.
Carl Tertio Druml ist ein österreichischer Komponist und Musiktheoretiker mit einem Fokus auf Musiktheater und Orchestration. Er hält einen Master of Arts in Philosophie (Universität von Amsterdam), in Theater-, Film-, und Medienwissenschaft (Universität Wien) und einen Magister in Musiktheorie (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien). Er hat zur Literaturoper und Shakespeare (2023) und Analysen zum Jazzidiom in der Operette und Zeitoper (2024) publiziert. Carl Tertio Druml schreibt derzeit ein Doktorat zu Zeitstrukturen in der Oper seit 1945 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er hat in Wien bei Judith Varga Medienkomposition studiert und mehrere Masterclasses bei Salvatore Sciarrino besucht. Seine Kompositionen inkludieren eine Kammeroper (2019), Orchesterstücke, Kammermusik aber auch Jazz und Pop. Er arbeitet als freischaffender Orchestrator und singt im Extrachor der Wiener Staatsoper.
Stefan Fuchs studierte in München Musiktheorie und Gehörbildung sowie Schulmusik und Klavier. Seit dem Studienjahr 2019/20 arbeitet er als Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater in München. Er war außerdem drei Jahre lang als Lehrbeauftragter für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie ein Semester in gleicher Funktion an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig. Seit Oktober 2022 unterrichtet er diese Fächer als Senior Lecturer an der Universität Mozarteum in Salzburg, wo er bereits seit 2021 einen Lehrauftrag hatte.
Simon Fuhrmann. Geboren 1996 in Urawa, Japan. Schulabschluss an der Oberschule der Musashino Academia Musicae in Japan (Hauptfach Violine). Anschließend Studium an der Universität des Saarlandes (Bachelor Musikmanagement und Master Musikwissenschaft) sowie ab 2020 an der Hochschule für Musik Saar (Bachelor Musiktheorie). Daneben seit 2022 Kirchenmusiker in der katholischen Pfarrei Saarlouis St. Ludwig.
Matthias Giesen studierte in den Jahren 1993-2001 an den Musikhochschulen in Köln und Stuttgart die Fächer Kirchenmusik, Orgel (bei Bernhard Haas), Musiktheorie (bei Johannes Schild und Friedrich Jäcker) und Hörerziehung, sowie Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Salzburg. 1999 wurde er Stiftsorganist in St. Florian. Von 2003-17 arbeitete er dort als Stiftskapellmeister. Nach verschiedener Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Köln und der Universität Wien unterrichtete Giesen von 2001-03 den Lehrgang für Tonsatz nach Heinrich Schenker an der Musik-Universität Wien. Von 2003-17 war er Dozent für die Fächer Musiktheorie, Analyse und Gehörbildung an der Musik-Universität in Wien. Seit März 2019 ist er Professor für Musiktheorie an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz, seit 2014 auch regelmäßiger Gastdozent an der Grieg-Akademie der Universität Bergen/Norwegen. Derzeit arbeitet Giesen an einer Dissertation über Satzmodelle im Werk Anton Bruckners. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie Heinrich Schenkers sowie die Musik Anton Bruckners.
Nikolay Gradev, geb. 1966 in Plewen, Bulgarien, studierte Musiktheorie an der Nationalen Musikakademie „Prof. Pantscho Wladigerow“ – Sofia (NMA). Professor für Harmonie dort, Harmonielehrer an der Nationalen Musikschule „Lubomir Pipkov“ und an der Sofioter Universität „Hl. Kliment Ohridski“ (2011 – 2017). Tätig bei der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, beim Institut für Kunstforschung (1999 – 2008). Mitglied vom Verband der bulgarischen Komponisten, Bereich „Musikwissenschaftler“. Chefredakteur vom Almanach der NMA und von der Zeitschrift „Musikkritik“; Mitglied von weiteren Redaktionsteams. Er hat viele Studien über die modale Harmonik und die symmetrischen Tonleitern, darunter die Monographien „Methode zur Untersuchung von symmetrischen Tonleitern bei Dimitar Nenov“ (Dissertation, 2012), „Chromatische Formen der Tonhöhensymmetrie in der Musik des 19. Jh.“ (2014), „Modal-tonale Wechselwirkungen in der Musik von Petko Staynow (an Beispielen aus dem Chorwerk des Komponisten)“ (2022), und zwei Lehrbücher – „Einführung in die Musiktheorie“ und „Harmonielehre. Praktische Anleitung. Diatonik“ (2022).
Christian Groß, geboren 1995 in Mülheim an der Ruhr, studierte Kirchenmusik, Orgel/Improvisation, Musiktheorie und Chorleitung in Leipzig, Freiburg und Trossingen.
Er erhielt Preise und Auszeichnungen bei Orgelwettbewerben in Schlägl (A), St Albans (GB), Angers (F), Schwäbisch Gmünd, Köln und Kaliningrad (RUS) sowie beim künstlerischen Wettbewerb der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH). Er war Stipendiat der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk sowie aktuell der Promotionsförderung der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Christian Groß war als musikalischer Assistent an der neuen Propsteikirche in Leipzig, als künstlerischer Leiter der Universitätsmusik Bochum und als Regionalkantor der Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig. Nach Lehraufträgen in Berlin und Rottenburg unterrichtet er derzeit Musiktheorie und liturgisches Orgelspiel/Improvisation in Freiburg und Leipzig. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit der Geschichte der deutschen Musiktheorie um 1970.
Andrea Heilrath ist Physikerin, Künstlerin und Wissenschaftskommunikatorin, die sich auf interaktive Exponate an der Schnittstelle von Naturwissenschaft und Kunst spezialisiert hat. Schon während ihres Physikstudiums an der Technischen Universität Berlin entwickelte sie Exponate und Performances in Zusammenarbeit mit Komponist*innen. Ihre Arbeiten, die die Grenzen zwischen Musik und Naturwissenschaft hinterfragen, wurden unter anderem beim Herbstsalon des Gorki Theaters Berlin, in der Akademie der Künste Berlin und im Museum of Contemporary Art in Thessaloniki gezeigt. Zudem war sie an der Entwicklung mehrerer Lehrveranstaltungen zur Wissenschaftskommunikation beteiligt und vertritt im Steering Committee #FactoryWisskomm des BMBF vorrangig die Perspektive von Studierenden. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Experimental Stage Project e.V. bringt sie wissenschaftliche Themen auf Musik- und Kunstfestivals und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Ulrich Kaiser studierte Chorleitung, Operngesang, Musiktheorie und Gehörbildung an der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin). Seit 1987 unterrichtete er an verschiedenen Institutionen (Musikschule Berlin-Wilmersdorf, Evangelische Kirchenmusikschule Berlin-Spandau, UdK Berlin) und arbeitete als freiberuflicher Chordirigent und Sänger. 1997 wurde Ulrich Kaiser als Professor für Musiktheorie an die Hochschule für Musik und Theater in München (HMTM) berufen. Im Jahr 2006 promovierte er im Fach Musikwissenschaft mit einer Arbeit über Wolfgang Amadeus Mozart (»Die Notenbücher der Mozarts als Grundlage für die Analyse der Kompositionen W. A. Mozarts 1761-1767«). Nach vielen Jahren intensiver Zusammenarbeit mit etablierten Verlagen (Bärenreiter, Klett) hat er sich 2009 entschlossen, offene Bildungsressourcen zum Thema Musik zu veröffentlichen (offene Bücher, Online-Tutorials, Videos, Software). Ulrich Kaiser engagiert sich für Open Educational Practices, ist Vorsitzender des Open Music Academy Education e.V. und seit 2021 Projektleiter der Open Music Academy. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kaiser_(Musiktheoretiker)
Nach 25 Jahren als Kammermusiker, Solist und Orchesterfagottist widmet sich Marc Kilchenmann heute hauptsächlich der Komposition und Improvisation, verbunden mit musikwissenschaftlichen Forschungen im Bereich der Neuen Musik. Nebst Studien zu Hermann Meier beschäftigte sich Kilchenmann mit der formalen Konstituierung des Gesamtwerkes von Jean Barraqué und promovierte mit einer Arbeit zur Just Intonation am Beispiel des US-amerikanischen Komponisten Ben Johnston. Aktuell ist ein Forschungsprojekt zu den Elektronikpionier*innen Else Marie Pade und Magnús Blöndal Jóhannsson in Vorbereitung.
Marc Kilchenmann ist Vater von zwei Kindern und arbeitet als Dozent an der Hochschule der Künste Bern.
Martin Kohlmann studierte u.a. Kirchenmusik (M. Mus.), Chor-/Ensembleleitung (M. Mus.) und Musiktheorie (M. Mus.) an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Als Organist pflegt er ein breites epochenübergreifendes Repertoire, geht einer europaweiten Konzerttätigkeit nach und leitet eine Orgelkonzertreihe an einer historischen Barockorgel. Mit dem von ihm gegründeten professionellen Ensemble Vokalwerk Hannover bringt er anspruchsvollste Vokalwerke zur Aufführung und tritt zudem als Dirigent im chorsinfonischen Bereich auf. Zahlreiche CD-, Video- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren seine umfangreiche künstlerische Tätigkeit. Kohlmanns wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich u. a. auf die Theoriebildung für musikalische Intertextualität, Zeitphänomene in der Musik und mathematische Modelle im Kontext von Theorien der Tonalität. Er arbeitet als Lehrbeauftragter für Musiktheorie und Gehörbildung u.a. an der Universität der Künste Berlin und an der HMTM Hannover.
Reiner Krämer is a pedagogue, music theorist, digital humanist, composer, and programmer. He earned a Ph.D. in Music Theory with a related field in Computer Music Composition from the University of North Texas, and was a Postdoctoral Researcher at McGill University.
Dr. Krämer currently teaches music theory and composition at the University of Northern Colorado, U.S.A.
Dr. Krämer has presented research outcomes in the U.S., Canada, the U.K., France, Germany, Austria, Switzerland, Poland, and Japan. Dr. Krämer has published on music encoding, tuning systems, computational Renaissance music analysis, the post-rock band Tortoise, Astor Piazzolla’s fugues, and contributed to David Lewin's “Morgengruß“ (Oxford University Press). Dr. Krämer is currently completing a monograph on design patterns in computer-aided music analysis.
As a practicing musician and digital artist, Dr. Krämer uses the computer as a musical instrument for his compositions and improvisations.
Das Komponieren von Matthias Sebastian Krüger (*1980) fokussiert sich auf das Ausloten von neuartigen Tonalitäten und harmonikalen Potenzialen. Spektren und Obertöne, harmonische und inharmonische Klangformen werden auf vielfältige Weise etabliert und kontextualisiert, wobei Mikrotonalität konsequent miteingeschlossen ist.
Als Preisträger u.a. des Karlsruher Kompositionswettbewerbs 2014, des Tremplin des Ensemble Intercontemporian und des IRCAM 2006/07 und der Darmstädter Ferienkurse 2002 und mit Stipendien beispielsweise der Studienstiftung des dt. Volkes und der Heinrich-Strobel-Stiftung (SWR) zählt er auf diesem Gebiet zu den profiliertesten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation.
Er studierte Komposition bei York Höller, Frédéric Durieux, Georg Friedrich Haas und Eric Oña, Dirigieren und Klavier in Köln, Paris, Frankfurt/M. und Basel. Zahlreiche Meisterkurse in Komposition und Dirigieren.
2010/11 war er Gastdozent für zeitgenössische Musik an der Kunstuni Graz.
Angela Lohri completed her violin studies at the Haute École de Musique de Lausanne and the Hochschule der Künste Bern. Due to her expertise in the fundamentals of music theory and the phenomenon of combination tones, she earned a fellowship at the Universität für Musik und darstellende Kunst in Vienna where she completed her doctorate in 2014 with summa cum laude (supervisors: Univ.- Prof. Dr. Werner Schulze and Dr. Philippe Borer).
Dr Lohri returned to Switzerland in 2017 and lives in Basel with her young family. She teaches in the Lernwält private school and has held seminars for violin teachers at music academies and universities in Switzerland and Austria.
Marco Mangani is associate professor of Musicology at the University of Florence and collaborates regularly with the “Universidad Autónoma de Madrid”. He is a member of the scientific committee of the journal “Philomusica on-line” as well as the current editor of the “Rivista Italiana di Musicologia.” He also chairs the Centro studi Luigi Boccherini in Lucca. He has written essays on Renaissance polyphony, on 18th-century Italian instrumental music, with special reference to Luigi Boccherini, on George Gershwin and on jazz.
Stefano Mengozzi is Assoc. Prof. of Musicology at the University of Michigan and the co-editor of Polifonie. His research concentrates on medieval and renaissance diatonic theory and its implications for musical analysis. His monograph The Renaissance Reform of Medieval Music Theory: Guido of Arezzo Between Myth and History (Cambridge, 2010) reconsiders the scope and implications of hexachordal theory from Guido of Arezzo to Zarlino. Recent publications have appeared in ad parnassum, Polifonie, the Rivista italiana di musicologia, and Il Saggiatore musicale. He is currently preparing a study of the use of Galant schemata in Renaissance polyphonic lamentations and a monograph, titled Renaissance Music for the 21st Century, where he revisits the role of musical analysis and music theory in shaping the modern notion of “early music.”
Daniel Muzzulini studierte Mathematik, Musikwissenschaft, Experimentalphysik und Philosophie an der Universität Zürich sowie Informatik an der Fachhochschule beider Basel. Er promovierte 2004 an der Universität Zürich mit „Genealogie der Klangfarbe“ (Peter Lang 2006). Er war Vorlesungsassistent am Seminar für angewandte Mathematik der ETH Zürich, arbeitete als Software-Entwickler und als Mathematiklehrer. In den Jahren 2015 und 2016 war er Projektleiter des SNF-Projekts „Sound Colour Space – A Virtual Museum“ an der Zürcher Hochschule der Künste. Zusammen mit Susan Forscher Weiss leitet er die Study Group „Musical Diagrams“ der International Musicological Society, die an einer Publikation zur musikalischen Diagrammatik arbeitet.
Seit mehr als drei Jahrzehnten widmet sich Thomas Noll der Mathematischen Musiktheorie. Nach seiner Dissertation zum Thema „Morphologische Grundlagen der abendländischen Harmonik“ an der Technischen Universität Berlin leitete er von 1998 bis 2003 eine interdisziplinäre Forschungsgruppe für Mathematische Musiktheorie, welche im Rahmen des Programms „Junge Forschungsgruppen an Universitäten“ der Volkswagen-Stiftung gefördert wurde. Seit 2004 ist er als Dozent für Musiktheorie an der Escola Superior de Música de Catalunya in Barcelona tätig. Thomas Noll hat 85 Artikel im Bereich der mathematischen Musiktheorie veröffentlicht. Viele davon wurden gemeinsam mit Co-Autoren verfasst. Zusammen mit David Clampitt erhielt er 2013 den „Outstanding Publication Award“ der Society of Music Theory für den Beitrag „Modes, the Height-Width Duality, and Handchin’s Tone Character“. Thomas Noll ist derzeit Vize-Präsident der "Society of Mathematics and Computation in Music“. Neben seiner Tätigkeit als Reviewer für Fachzeitschriften und Konferenzen engagiert sich Thomas Noll für die Popularisierung des Fachgebiets (Museumsausstellungen, öffentliche mathematisch-musikalische Aktivitäten, aktuell ein pädagogisches Filmprojekt für Musikschulen).
Michael Pinkas, geboren in Prag, studierte Komposition am Konservatorium Teplice und Dirigieren am Konservatorium Pardubice, anschließend Diplomstudium in Komposition (bei Martin Lichtfuss) und Musiktheorie (bei Gesine Schröder und Annegret Huber) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er derzeit an seiner musiktheoretischen Dissertation über Isabel Mundry arbeitet. In 2023 erhielt er den Würdigungspreis für seine ausgezeichneten Leistungen im Diplomstudium. Seit 2020 Lehrbeauftragter für Musiktheorie am Privatkonservatorium Prag (Gehörbildung, Harmonielehre und Kontrapunkt). Seit 2013 Chorleiter der Chöre (Verein der Prager Lehrerinnen, Chor der tschechischen Jeunesses Musicales und Chor des Privatkonservatoriums Prag). Er schrieb Werke u.a. für Chor und Orchester, die in Tschechien, Österreich und der Schweiz aufgeführt wurden. Schwerpunkte seiner musiktheoretischen Arbeiten: Harmonielehre in Zentraleuropa, Analyse der neuen Musik, performative Formwahrnehmung.
Nemanja Radivojević (1981, Serbien/Schweiz) ist Komponist und Musikwissenschaftler. Nach Studium in Gitarre, Komposition und Musiktheorie in Novi Sad, Genf und Bern promovierte er an der Universität Bern mit seiner Forschung zur Rekonstruktion von Jean-Claude Risset's “Little Boy” mithilfe von MUSIC V Replika. Sein Fokus liegt auf der Erforschung der Technologie-basierenden Musikgeschichte, insbesondere im Kontext der analogen-digitalen Übergangsphase in den 1960er Jahren und deren Auswirkungen auf kreative Prozesse in frühen Computer Musik Studios. Bis 2024 war er als Assistent im Studiengang Composition Creative Practice der Hochschule der Künste Bern tätig und seit 2021 ist er dort Lehrbeauftragte. Die Kompositionen von Radivojević wurden weltweit aufgeführt.
Eleni Ralli (1984) erwarb Abschlüsse in Komposition an der Aristoteles-Universität Thessaloniki und der Musik-Akademie Basel sowie einen Master in Research on the Arts an der Universität Bern. Seit 2018 promoviert sie an der SINTA (Universität Bern/HKB) als Mitglied der Forschungsgruppe NÄMM (Nicht Äquidistante Mikroton Musik), betreut von Prof. Dr. Cristina Urchueguía und Dr. Roman Brotbeck.
Als Fulbright Scholar verbrachte sie 2020–2021 ein Forschungsjahr in den USA. Ihre Forschung hat sie bei zahlreichen Festivals und Konferenzen vorgestellt und teils publiziert.
Ralli ist eine international aktive Komponistin. Ihre Werke wurden von renommierten Ensembles in Auftrag gegeben, bei Wettbewerben ausgezeichnet und auf Festivals weltweit aufgeführt.
Aljoscha Paulo Jonas Ristow (*1995) studierte Tonsatz/Musiktheorie an der Musikhochschule Köln und am Conservatorium van Amsterdam, sowie als Jungstudent Komposition an der Hochschule für Künste Bremen. Seit 2021 unterrichtet er Musiktheorie und Gehörbildung am Conservatorium Maastricht. Seine musiktheoretischen Forschungsschwerpunkte umfassen die Bedeutungsgeschichte der Enharmonik, das Tonsystem Jean-Philippe Rameaus, die Klassifizierung alterierter Akkorde nach Louis/Thuille, sowie Formkonzeptionen in historischen Kompositionslehren des 18. bzw. 19. Jahrhunderts. Zu diesen Themen hielt er Vorträge auf Kongressen der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) und der Dutch-Flemish Society for Music Theory (DFSMT).
Daniele Sabaino has master’s degrees in piano performance, musicology, composition and religious studies, and a doctorate in music philology. He is Full Professor of Musicology and Dean of the Department of Musicology and Cultural Heritage (formerly the Faculty of Musicology) at the University of Pavia (Cremona campus), where he teaches modality, analysis of medieval and Renaissance music, and the history of Christian liturgical music. He is also the director of the musicological journal Philomusica on-line.
His research interests include musical philology and textual criticism, the tonal organisation and analysis of medieval and Renaissance music, the works of Juan Caramuel Lobkowitz and the relationship between music and the catholic liturgy up to the present day.
Christian Schlegel (*1994) studierte zunächst Schulmusik und Geschichte und anschließend Musiktheorie bei Prof. Martin Messmer und Prof. Guido Heidloff-Herzig in Hannover und bei Univ.-Prof. Dr. Gesine Schröder in Wien. Seit 2023 lehrt er Musiktheorie und Gehörbildung in den Musikhochschulen Hannover und Rostock, sowie Tonsatz und Komposition am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifswald.
Martin Skamletz studierte Musiktheorie und Querflöte in Wien, Traverso in Brüssel und Komposition in Feldkirch. Nach Stationen beim Schweizerischen Musikpädagogischen Verband, an der Musikhochschule Trossingen und am Vorarlberger Landeskonservatorium trat er 2007 eine Stelle an der Hochschule der Künste Bern an, wo er für das Institut Interpretation verantwortlich ist und musiktheoretische Fächer unterrichtet.
Lujia Sun, geboren 1990, hat Musiktheorie, Klavier und Klaviererziehung in China, Institut für Musik der Hochschule Osnabrück, Hochschule für Musik und Theater Rostock und Hochschule für Musik und Theater Hamburg studiert. Seit 2022 unterrichtet er Musiktheorie, Gehörbildung und verwandte Fächer an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Stage School Hamburg. Ab 2023 unterrichtet er an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Im Jahr 2022 bis 2023 unterrichtete er Musiktheorie und Gehörbildung an Stage School Hamburg.
João Carlos Victor ist ein brasilianischer klassischer Gitarrist und Forscher mit einer breit gefächerten musikalischen Ausbildung. Er verfügt über Master-Diplome in Musikwissenschaft, Musik Performance und Spezialisierter Musikalischer Performance – Solist (Solistendiplom) von renommierten Hochschulen wie der Universität Bern (Schweiz), der Musikhochschule Basel (Schweiz), der Musikhochschule Luzern (Schweiz) und der Musikhochschule Nürnberg (Deutschland).
Im Jahr 2016 erschien seine Debüt-CD Guitar Recital beim Label Naxos. 2023 ist Joãos zweite CD I Call to You mit seinen eigenen Transkriptionen von Werken von Johann Sebastian Bach und Robert de Viseé beim Label JSM Records herausgekommen.
Zurzeit schreibt er seine Doktorarbeit über die Klangforschung von Anton Walter Smetak an der Universität Bern, unter der Leitung von Prof. Dr. Cristina Urchueguía und Dr. Roman Brotbeck. Seit 2022 ist João Professor für Gitarre und Kammermusik an der LUCA School of Arts in Leuven (Belgien).