Singen, was geschrieben steht – schreiben, was gesungen wird?
Wechselbeziehungen zwischen Komposition und Interpretation mikrotonaler Musik für Vokalensembles
Christian Groß
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie einerseits Komponist*innen angesichts gängiger Hörgewohnheiten, die sich an tonaler Musik orientieren, mikrotonale Musik für Vokalensemble schreiben und andererseits professionelle Ensembles auf diese besonderen Anforderungen des Notentextes reagieren können. Zentral ist die Frage, inwiefern Komponist*innen und Sänger*innen sich entgegenkommen und ob so – unabhängig von Stilfragen – allgemeine kompositorische Ansätze mikrotonaler Vokalsätze erkennbar werden. Dazu werden standardisierte Satztechniken mikrotonaler Chormusik herausgearbeitet und mit Aussagen renommierter Künstler*innen, die im Bereich Neuer Musik arbeiten, konfrontiert.
The following article concentrates on the question of how composers are able to write microtonal music for choirs in light of traditional Western habits of hearing, and how professional vocal ensembles can learn and perform microtonal music. The focus is on the processes by which composers and singers react to each other, and whether general compositional approaches to microtonal vocal movements can be recognized, independently of stylistic issues. To this end, typical elements of microtonal choir compositions will be examined and confronted with statements by well-known musicians and conductors working in the field of New Music.
Hochschule für Musik Freiburg [University of Music Freiburg]
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