Glaser, Thomas (2023), »›[…] aus mehr oder weniger zerklüfteten Bruchstücken große, weitläufige musikalische Formgebilde […] bauen.‹. Klanglich-aufführungspraktische Gestaltung makroformaler Zusammenhänge in Tonaufnahmen von György Kurtágs Kafka-Fragmenten für Sopran und Violine op. 24« [»[…] building large, extensive musical forms […] from more or less jagged fragments«. Performance-shaped macroform in sound recordings of György Kurtág’s Kafka-Fragmenten for soprano and violin op. 24], in: Notation. Schnittstelle zwischen Komposition, Interpretation und Analyse. 19. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH Proceedings 2019), hg. von Philippe Kocher, 1‒1. https://doi.org/10.31751/p.273
eingereicht / submitted: 03/08/2020
angenommen / accepted: 18/10/2020
veröffentlicht (Onlineausgabe) / first published (online edition): 20/12/2023
zuletzt geändert / last updated: 22/12/2023

»[…] aus mehr oder weniger zerklüfteten Bruchstücken große, weitläufige musikalische Formgebilde […] bauen.«

Klanglich-aufführungspraktische Gestaltung makroformaler Zusammenhänge in Tonaufnahmen von György Kurtágs Kafka-Fragmenten für Sopran und Violine op. 24

Thomas Glaser

ABSTRACT: György Kurtágs Kafka-Fragmente für Sopran und Violine op. 24 (1985–87) zeichnen sich durch 40 individuelle musikalische Fragmente aus, die in einer komplexen vierteiligen Anlage angeordnet sind (19–1–12–18 Stücke). Eine eingehende quantitative und qualitative Analyse von acht Gesamteinspielungen der Kafka-Fragmente aus dem Zeitraum von 1990 bis 2017 bietet eine aussichtsreiche Fallstudie, um Strategien ausführender Musiker*innen in Hinblick auf Aspekte der Formgestaltung zu untersuchen und zu kategorisieren. Ausgehend von einer aufführungsbezogenen Formanalyse ist dieser Beitrag von der Annahme geleitet, dass unterschiedliche Aufführungskonzepte in Bezug auf die musikalische Großform sowohl die Wahrnehmung als auch die (musiktheoretische) Analyse dieser Form prägen können.

György Kurtág’s Kafka-Fragmente for soprano and violin op. 24 (1985–87) feature 40 individual musical fragments arranged in a complex quadripartite order (19–1–12–8 pieces). A thorough quantitative and qualitative analysis of eight complete recordings of the Kafka-Fragmente dating from 1990 to 2017 offers a promising opportunity to study and categorise performers’ strategies in regard to the articulation of form. Starting out from a performance-related formal analysis, this article is guided by the hypothesis that varying performative concepts with respect to the large-scale musical form can shape both its perception and (music-theoretical) analysis.

Schlagworte/Keywords: Analyse von Tonaufnahmen; analysis of sound recordings; György Kurtág; Interpretationsforschung; Interpretationsgeschichte; macro-form; Makroform; performance history; performance studies; Tempo; tempo

Dieser Artikel erscheint im Open Access und ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

This is an open access article licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.