Zeitschrift
der Gesellschaft für Musiktheorie

13/2 (2016)

https://doi.org/10.31751/i.43

Autorinnen und Autoren

JÖRN ARNECKE, geboren 1973 in Hameln, ist Professor für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und leitet dort seit 2009 das Zentrum für Musiktheorie. Von 2014 bis 2016 war er Jury-Vorsitzender beim Künstlerischen Wettbewerb der GMTH. Er studierte Komposition und Musiktheorie bei Volkhardt Preuß und Peter Michael Hamel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 1997/98 war er einer der letzten Schüler von Gérard Grisey am Pariser Conservatoire National Supérieur. Neben musiktheoretischen Publikationen von Dufay bis Lachenmann ist er auch als Komponist hervorgetreten, u.a. durch Musiktheater-Werke im Auftrag der Hamburgischen Staatsoper (2003, 2005), der RuhrTriennale (2007), des Theaters Bremen (2011) und der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (2015).

NICOLE BIAMONTE is Associate Professor of Music Theory at McGill University. Among her publications are articles and book chapters on pitch structures, form, and meter and rhythm in popular music (in Music Theory Spectrum, Music Theory Online, and elsewhere); exoticism in the music of Rush (Rush and Philosophy, ed. Berti and Bowman); musical representation in the video games Guitar Hero and Rock Band in her own edited collection Pop-Culture Pedagogy in the Music Classroom; and aspects of musical historicism in the 19th century (Beethoven Forum and Intégral). She currently serves as the editor of Music Theory Online.

HERMANN DANUSER war, nach seinen in Zürich absolvierten Studien, von 1975 bis 2014 tätig als Hochschullehrer in Berlin, Hannover und Freiburg im Breisgau. Von 1985 bis 1995 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Musiktheorie (Laaber-Verlag). Seit 1992 koordiniert er die Forschung an der Paul Sacher Stiftung Basel. Hans-Joachim Hinrichsen, Christian Schaper und Laure Spaltenstein publizierten 2014 bei Edition Argus (Schliengen): Gesammelte Vorträge und Aufsätze (vier Bände: Theorie, Ästhetik, Historiographie, Analyse). Zuletzt erschienen im Jahre 2017 die Bücher Metamusik (Edition Argus, Schliengen) sowie, herausgegeben mit Matthias Kassel, Wessen Klänge? Über Autorschaft in neuer Musik (Schott, Mainz). Im akademischen Jahr 2017/18 wird Danuser am Central Conservatory of Music Beijing eine Gastprofessur wahrnehmen.

NORI JACOBY ist Presidential Scholar in Society and Neuroscience an der Columbia University (USA). Jacoby promovierte (Ph.D.) am Edmond and Lily Safra Center for Brain Sciences (ELSC) an der Hebrew University of Jerusalem, wo er auch einen Abschluss (M.A.) in Mathematik erlangte. Er war Postdoctoral Fellow im McDermott Computational Audition Lab (Brain and Cognitive Sciences Department) am MIT sowie Gastwissenschaftler in Tom Griffiths’ Computational Cognitive Science Lab in Berkeley. Seine Forschung fokussiert die Rolle von Kultur in auditiver Wahrnehmung. Experimentelle Studien mit Versuchsteilnehmer*innen kontrastierender kultureller Hintergründe bringen iteratives Lernen sowie klassische psychophysikalische Methoden zum Einsatz, um Bias in der Wahrnehmung von Rhythmus in Musik und Sprache zu untersuchen. Frühere Projekte verwendeten Verfahren maschinellen Lernens, um diverse Aspekte musikalischer Syntax zu modellieren (u.a. tonale Harmonie, Vogelgesang, Wahrnehmung musikalischer Form). Jacobys Beiträge erschienen in Zeitschriften wie Current Biology, Nature, Nature Scientific Reports, Philosophical Transactions B, Journal of Neuroscience, Journal of Vision und Psychonomic Bulletin and Review.

PAUL KOLB studierte Musik an der Harvard University und wurde 2014 an der Oxford University mit einer Arbeit über Motetten im 15. Jahrhunderts promoviert. Seitdem Forschungstätigkeit an der Universität Salzburg am Projekt »The Gaspar van Weerbeke Edition« (http://www.gaspar-van-weerbeke.sbg.ac.at), dadurch Herausgeber des zweiten Messenbandes von Weerbeke (im Druck) und Mitherausgeber des Bandes mit den sonstigen Kompositionen (in Vorbereitung). Lehrtätigkeit in Musikwissenschaft an der Universität Salzburg (2015–17).

FRANZ KÖRNDLE studierte ab 1980 an der Universität München Musikwissenschaft, mittelalterliche Geschichte und Kunstgeschichte (Magister Artium 1985, Promotion 1990, Habilitation 1996). Ab 1991 war er Assistent in München, nach der Habilitation übernahm er Vertretungen in Tübingen, Regensburg, München und Augsburg. Von 2001 an war er Hochschuldozent am gemeinsamen Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit April 2010 ist er Professor für Musikwissenschaft an der Universität Augsburg; 2012 bis 2014 war er dort Leiter des Leopold-Mozart-Zentrums. Forschungsschwerpunkte und Publikationen in den Bereichen Kirchenmusik, Tasteninstrumente, Jesuitendrama und Landesgeschichte.

JUSTIN LONDON ist Andrew W. Mellon Professor of Music, Cognitive Science, and the Humanities am Carleton College (USA), wo er Musiktheorie, Musikphilosophie, Musikpsychologie, Kognitionswissenschaften und Amerikanische Populäre Musik unterrichtet. London erwarb Abschlüsse in Klassischer Gitarre (B.A.) und Musiktheorie (M.M.) am Cincinnati College-Conservatory of Music und promovierte in Musikgeschichte und -theorie an der University of Pennsylvania, wo er mit Leonard Meyer arbeitete. Seine Forschungsinteressen betreffen Rhythmus und Metrum, musikalische Wahrnehmung und Kognition, sensomotorische Synchronisation und Handlungskoordination sowie Musikästhetik. Er diente als Präsident der Society for Music Theory (2007–2009) und ist derzeit Präsident der Society for Music Perception and Cognition.

MARKUS NEUWIRTH ist Universitätsprofessor für Musikanalyse an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz (seit 2020). Zuvor forschte er am Digital and Cognitive Musicology Lab der École polytechnique fédérale de Lausanne. Bis 2016 war er Postdoktorand an der Universität Leuven, wo er 2013 im Fach Musikwissenschaft mit einer Arbeit zu den rekomponierten Reprisen bei Haydn und seinen Zeitgenossen promoviert wurde. Neuwirths Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts, in der Theorie der Sonatenform sowie in der digitalen Korpusforschung.

THOMAS NOLL arbeitet auf dem Gebiet der mathematischen Musiktheorie und ist als Dozent an der Escola Superior de Musica de Catalunya in Barcelona tätig. Auf die Publikation seiner Dissertation mit dem Titel Morphologische Grundlagen der abendländischen Harmonik folgten über 50 Artikel und Buchkapitel. Von 2006 bis 2012 wirkte er als Mitherausgeber des Journal of Mathematics and Music. Gemeinsam mit David Clampitt erhielt er 2013 den »Outstanding Publication Award« der Society of Music Theory.

RAINER POLAK ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (Frankfurt a.M.). Er studierte Ethnologie, Afrikanistik und Geschichte Afrikas an der Universität Bayreuth und promovierte dort mit einer arbeits- und musikethnologischen Dissertation zum sozialen und musikalischen Wandel von Tanzmusik im urbanen Westafrika (Festmusik als Arbeit, Trommeln als Beruf, Reimer 2004). Seit 2006 leitete er mehrere DFG-geförderte Forschungsprojekte zum Timing westafrikanischer Perkussionsmusik, u.a. an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Sein Interesse gilt der Rolle sozialer und kultureller Kontexte für die Performanz und Wahrnehmung von Aspekten des Zeitlichen in der Musik (Timing, Rhythmus, Metrum und interpersonale Synchronisation). Polak bringt dabei ein Methodenspektrum zum Einsatz, das von radikal partizipativer Ethnographie (Dichte Teilnahme) bis hin zu Messungen, Korpusstudien und Laborexperimenten reicht. Seine Artikel erschienen in Fachzeitschriften wie The World of Music, Anthropos, Music Theory Online, Music Perception, Empirical Musicology Review, Psychonomic Bulletin and Review sowie Frontiers of Neuroscience.

MARTIN ROHRMEIER hat seit September 2014 an der Technischen Universität Dresden die Open Topic-Professur für Systematische Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musikkognition inne. Seit März 2017 ist er außerdem außerordentlicher Professor am Digital Humanities Institute der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL). 2010 wurde Rohrmeier an der University of Cambridge mit einer experimentellen und computationalen Arbeit zum impliziten Lernen musikalischer Strukturen promoviert. Im Anschluss an Postdoc-Tätigkeiten bei Microsoft Research sowie im Exzellenzcluster Languages of Emotion der Freien Universität Berlin erhielt er 2013 ein Stipendium im Rahmen der Intelligence Initiative des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Rohrmeier hat zahlreiche Artikel auf dem Gebiet der Musikkognitionsforschung verfasst. Darüber hinaus war er Mitherausgeber von Music Cognition: Learning and Processing (erschienen in Topics in Cognitive Science, 2012) sowie Language and Music as Cognitive Systems (Oxford University Press, 2011). Rohrmeiers Forschungsschwerpunkte sind Musikkognition, empirische Musikforschung, implizites Lernen, Computermodellierung und Korpusanalyse, Musiktheorie und -analyse sowie musikalische Syntax.

KILIAN SPRAU studierte Schulmusik, Musiktheorie, Klavier und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater München sowie am Mozarteum in Salzburg. Seit 2019 ist er Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin. Im Zentrum seines Forschungsinteresses stehen Wechselwirkungen zwischen Musik und Sprache; sein vorrangiges Engagement in Theorie und Praxis gilt dem Kunstlied des 19. bis 21. Jahrhunderts. 2016 wurde er mit einer Dissertation zur zyklischen Liedkomposition um 1850 promoviert; 2022 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum Stilmittelgebrauch im spätromantischen Kunstgesang, die aus einem eigenen, DFG-geförderten Forschungsprojekt zu Portamento und verwandten sängerischen Ausdrucksmitteln hervorging. Von 2013 bis 2019 war er Mitherausgeber der ZGMTH.

BENJAMIN VOGELS ist derzeit Senior Lecturer für Musiktheorie an der Kunstuniversität Graz. Nach dem Abschluss seiner Studien in Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verbrachte er ein Forschungsjahr an der New York University und der Harvard University. Anschließend unterrichtete er in Wien Musikanalyse und Formenlehre. In den Jahren 2014 und 2016 war er als Gastdozent an der Hochschule Luzern – Musik tätig. Benjamin Vogels promoviert derzeit über das Thema »Politische Musik nach 1989«. Zu diesem wie auch zu anderen Themen hat er bei Konferenzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgetragen.

FELIX WÖRNER, Privatdozent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und Assoziierter Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (Frankfurt/M) wurde mit der Arbeit »…was die Methode der ›12-Ton-Komposition‹ alles zeitigt…« Anton Weberns Aneignung der Zwölftontechnik 1924–1935 (Bern 2003) promoviert. Nach einem von der Alexander von Humboldt-Stiftung finanzierten Forschungsaufenthalt an der Stanford University lehrte er 2006 bis 2012 als Assistant Professor of Music an der University of North Carolina at Chapel Hill. Vertretungsprofessuren an der Hochschule für Musik Trossingen (2019–20) und der Universität Hamburg (2020–21). Veröffentlichungen zur Musik der Zweiten Wiener Schule und zur Musiktheorie und Musikästhetik nach 1750. Zuletzt erschienen Tonality Since 1950 (hg. mit Ullrich Scheideler und Philip Rupprecht, Stuttgart 2017) und (hg. mit Ullrich Scheideler) Musiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart (= Lexikon Schriften über Musik 1, Kassel und Stuttgart 2017) sowie Konzeptualisierung von Form in Musik. Aspekte von Formvorstellungen in tonaler Musik vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (Basel 2022). 2013–19 Mitherausgeber der ZGMTH